In China selbst ist der Anbau von GV-Pflanzen nicht erlaubt. Nach China importierte Futtermittel, insbesondere Soja und Mais, werden hingegen zu einem gro?en Teil aus GV-Saatgut gewonnen. Chinesische Konsumenten ?u?ern zunehmend Besorgtheit gegenüber der biotechnologischen Methode. Mit Aufkl?rungskampagnen will die Regierung die Bedenken zerstreuen.
China, die bev?lkerungsreichste Nation und gr??ter Konsument von Reis, Soja und Weizen, hat eine Kampagne zur Verbreitung von gentechisch ver?nderten Organismen (GVO) gestartet. Damit will die Nation die Nahrungsmittelversorgung ausbauen.
W?hrend in China noch keine GVO-Pflanzen angebaut werden, hat Pr?sident Xi Jinping die Technologie im Grundsatz befürwortet, um den Ertrag von Amerika bis Afrika auf der ganzen Erde zu steigern. Das Ministerium für Landwirtschaft gab Ende September bekannt, es werde Medien, Seminare und Stra?enreklamen nützen, um die von der Bev?lkerung wahrgenommenen Risiken zu bek?mpfen.
Fleisch wird allt?glich
Der Fleischkonsum in China steigt markant an, nachdem sich die Wirtschaft w?hrend den letzten zehn Jahren fast versechsfacht hat und die Einkommen gestiegen sind. Mehr Nutztiere wiederum verlangen mehr Futter. Bereits jetzt ist die Nation der gr??te Eink?ufer von Sojabohnen, und bis 2020 wird China gem?? dem amerikanischen Departement für Landwirtschaft zum gr??ten Importeur von Mais aufsteigen. Die meisten Lieferungen für China aus dem Ausland wurden aus gentechnisch ver?ndertem Saatgut produziert, das gegen Herbizide oder Pflanzensch?dlinge selbst resistent ist.
?Gegen GVO gibt es in China viel Widerstand, der nicht auf wissenschaftlichen Resultaten basiert. Wenn der nicht kontrolliert wird, kann das die Unterstützung der Regierung für die Entwicklung der Biotechnologie gef?hrden“, sagte Li Qiang, Vorsteher der Shanghai JC Intelligence, Chinas gr??tem unabh?ngigen Marktforschungsinstituts für Landwirtschaft. ?Das Ministerium für Landwirtschaft wird sich vielleicht gezwungen fühlen, in die Erziehung der Bev?lkerung zu investieren.“
Weil die Technologie neu ist, sei es ?verst?ndlich, dass die Bev?lkerung kontroverse Ansichten hat und Zweifel hegt“, ?u?erte sich Xi noch im letzten Dezember an einer Parteikonferenz. China müsse selbst versichern k?nnen dass Biotechnologie sicher sei und solle ausl?ndischen Firmen nicht erlauben, den Markt für GVO-Produkte zu kontrollieren, so Xi.
Allgemeine Bedenken zur Lebensmittelsicherheit
Die Bedenken von chinesischen Konsumenten über GVO-Getreide sind eng mit den steigenden Sorgen zur allgemeinen Lebensmittelsicherheit verknüpft.
Die vom Staat getriebene Kampagne zur Promotion von GVO-Produkten kommt zu einer Zeit, in der Fleisch einen immer wichtigeren Bestandteil von Mahlzeiten ausmacht. Dies führt zu einer steigenden Nachfrage nach Mais, Weizen und Soja als Futtermittel für das Vieh. China ist der weltweit gr??te Schweinefleisch-Konsument, liegt auf der Rangliste der Nachfrage nach Geflügel an zweiter Stelle und wird im Rindfleisch-Konsum nur von den USA und Brasilien ?geschlagen“.
Gem?? den Daten des Landwirtschaftministeriums der Vereinigten Staaten wird Chinas Nachfrage für Mais und Soja im Gleichschritt mit dem wirtschaftlichen Wachstum weiterhin wachsen.
Im letzte Jahr importierte China 63 Millionen Tonnen Sojabohnen im Wert von 38 Milliarden US-Dollar. Das entspricht 60 Prozent aller Exporte weltweit. Daten der Zollbeh?rde zeigen weiter, dass 3,3 Millionen Tonnen Mais importiert wurden. Langzeitprognosen erwarten für 2020 eine Steigerung auf 96,9 Millionen Tonnen Soja und 16 Millionen Tonnen Mais.
Die allermeisten nach China importierten Sojabohnen und Maisk?rner stammen von gentechnisch ver?nderten Pflanzen, die beispielsweise gegen Monsantos Herbizid Roundup resistent sind, best?tigte Zhang Xiaoping, Generalbevollm?chtigter des amerikanischen Export-Konsils für Soja. In den USA, Chinas wichtigstem Lieferanten, sind 93 Prozent aller Maispflanzen und 94 Prozent aller Sojapflanzen gentechnisch ver?ndert.
?China hat gar keine Wahl, wenn die Hauptlieferanten alle die Technologien anwenden“, sagte Zhang.