China ist einerseits die st?rkste Wirtschaftsmacht der Welt, andererseits sieht sich das Land mit abkühlendem Wachstum konfrontiert. Für das Jahr 2015 werden daher Reformen implementiert.
Mitten in der Phase einer sich abkühlenden Wirtschaft und verschiedener heimischer Herausforderungen hat China ambitionierte Reformpl?ne für das Jahr 2015 in Angriff genommen. In den Augen der Welt war China im neuen Jahr bislang in einer widersprüchlichen Situation. Nobel-Preis Gewinner Joseph E. Stiglitz schrieb in der Januar-Ausgabe von Vanity Fair, dass China die USA als gr??te Wirtschaftsmacht der Welt bereits überholt h?tten: "China beginnt das Jahr 2015 in einer Spitzenreiterposition, wo das Land für lange Zeit verbleiben wird, wenn nicht für immer."
Dennoch haben einige wirtschaftliche Zahlen, die China zu Beginn des Jahres ver?ffentlicht hat, zu Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes geführt. Unabh?ngig von Lob oder Bedenken hat China sich auf die eigenen Probleme konzentriert. Die obersten chinesischen Politiker betonen bei vielen Gelegenheiten, dass dies ein wichtiges Jahr für die Implementierung von Reformpl?nen sei sowie für die Weiterentwicklung der Herrschaft des Rechts. Es ist das letzte Jahr des 12. Fünf-Jahres-Plans des Landes. Zus?tzlich verbleiben auch nur fünf Jahre bis 2020. Für diesen Zeitpunkt hat die Führung des Landes versprochen, "eine Gesellschaft mit moderatem Wohlstand in allen Aspekten" aufzubauen. Der chinesische Pr?sident und Generalsekret?r des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas Xi Jinping sagte w?hrend eines Treffens der zentralen Führungsgruppe für die Vertiefung der umfassenden Reformen im Januar: "Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um sicherzustellen, dass die Reformma?nahmen greifen und die Probleme tats?chlich l?sen."
Die Reforminitiativen sind bereits auf dem Weg. Das Staatskonzil hat Pl?ne ver?ffentlicht, wonach die ?ffentlichen Beamten und das Personal in staatlichen Instituten h?here Geh?lter bekommen sollen. Die Anpassung folgt auf Anstrengungen, das Pensionssystem für Angestellte aus dem privaten Sektor, Zivilbeamte und Angestellte in Regierungsinstitutionen zu vereinheitlichen. Am 28. J?nner wurde das erste Bezirksgericht am Obersten Volksgerichtshof in der südchinesischen Stadt Shenzhen er?ffnet – eine Ma?nahme, die weitgehend als wichtiger Schritt für die Optimierung des Gerichtswesens angesehen wird. Anfang Februar hat ein politisches Schlüsseldokument Pl?ne für Reformen in den l?ndlichen Gebieten und in der Landwirtschaft vorgestellt.
Ein Knackpunkt bei der Implementierung der Reformen wird es sein, die Zuversicht aufrecht zu erhalten. Nach Angaben der offiziellen Statistiken hat das Bruttoinlandsprodukt des Landes im Jahr 2014 ungef?hr 10,23 Trillionen Dollar erreicht, was einem Anstieg von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. So niedrig war das Wachstum zuletzt im Jahr 1990. Dennoch hat China immer noch sein Wachstumsziel erreicht, und für das erste Mal hat das Bruttoinlandsprodukt die Marke von 10 Trillionen Dollar übersprungen. Die Abkühlung der Wachstumsgeschwindigkeit in China reflektiert sowohl die profunden Verschiebungen in der Weltwirtschaft als auch die Gesetze der ?konomie. Mit einer gr??eren Wirtschaftsleistung als Ausgangspunkt wird ein Wachstum von 7 Prozent bei den gegenw?rtigen Preisen ein Wachstum von mehr als 800 Billionen Dollar bringen. Das ist mehr als das Wachstum vor fünf Jahren, als die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts bei ungef?hr 10 Prozent lag.