In Beijing leben im Moment 21,54 Millionen Menschen. Bis 2020 sollen es maximal 23 Millionen sein. Für mehr reicht das Wasser nicht. Zur Erreichung dieses Ziels setzt die Regierung der Hauptstadt unter anderem auf Verlagerungsprojekte.
Laut Beijings stellvertretendem Bürgermeiser Li Shixiang reichen die Wasserressourcen der Stadt für maximal 23 Millionen Menschen. Das Süd-Nord-Wassertransferprojekt habe bisher keine grundlegende Besserung der Wasserknappheit gebracht, erkl?rte Li am Freitag am Rande der Jahrestagungen der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) und des Nationalen Volkskongresses (NVK).
Es ist das erste Mal, dass die Regierung der chinesischen Hauptstadt ein neues Bev?lkerungsziel definiert hat. Im Jahr 2005 hatte der chinesische Staatsrat für das Jahr 2020 noch mit einer Bev?lkerung von 18 Millionen gerechnet. Diese Grenze wurde jedoch schon l?ngstens überschritten. Aktuell leben in Chinas Hauptstadt 21,54 Millionen Menschen.
Bis Ende dieses Jahres soll Beijings Bev?lkerung h?chstens auf 21,8 Millionen anwachsen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Stadtregierung auch auf Umsiedlungsprojekte. So wurden beispielsweise die Gro?handelsm?rkte in der N?he der U-Bahnstation Dahongmen und des Beijinger Zoos in die Nachbarprovinz Hebei ausgelagert. 80 Prozent der H?ndler dieser beiden M?rkte leben und arbeiten jetzt in einem neu er?ffneten Bekleidungsmarkt in Langfang auf halbem Weg zwischen Beijing und Tianjin.
Die Regierung Beijings werde auch in Zukunft Industriezweige in die benachbarte Region auslagern, die sie als ungesund für die Entwicklung der Stadt erachte, und sich voll auf ihre Rolle als Hauptstadt konzentrieren, sagt Vize-Bürgermeister Li.
Beijings hohe Bev?lkerungszahl hat in den letzten Jahren nicht nur das Wasserproblem versch?rft, sondern auch die Verkehrs- und Umweltprobleme. In seinem Rechenschaftsbericht erw?hnte Ministerpr?sident Li Keqiang, dass der Kampf gegen ?urbane Krankheiten“ wie die Luftverschmutzung und die Verkehrsüberlastung intensiviert werden müsse, um die Lebensbedingungen von Chinas st?dtischer Bev?lkerung zu verbessern.
In der Hauptstadt verspricht man sich diesbezüglich viel von der geplanten Integration des Gro?raums Beijing-Tianjin-Hebei.