Der chinesische Ministerpr?sident Li Keqiang ist am Sonntag von Beijing aus zu seinem offiziellen Besuch in Brasilien, Kolumbien, Peru und Chile mit Zwischenstopps in Irland und Spanien aufgebrochen.
Chinas Ministerpr?sident Li Keqiang und seine Frau Cheng Hong (Archivfoto)
Der Besuch, ein weiterer bedeutender diplomatischer Akt Chinas nach der Lateinamerika-Reise des chinesischen Pr?sidenten Xi Jinping im vergangenen Jahr, soll unter anderem die bilaterale Industriekapazit?tskooperation f?rdern, das politische Vertrauen steigern und den Kultur- und partnerschaftlichen Austausch vertiefen.
Die Kooperation in den Bereichen Finanzwesen, Technologie, Luft- und Raumfahrt, Infrastruktur und anderen neuen Sektoren wird wahrscheinlich w?hrend Li's Besuch betont, neben den traditionellen Bereichen der Kooperation wie Mineralressourcen, Energie und Landwirtschaft. ?China und Lateinamerika haben in der Vergangenheit haupts?chlich in den Bereichen Mineralressourcen, Rohstoffe und Landwirtschaftsprodukte kooperiert, aber im Zuge von Chinas wirtschaftlicher Restrukturierung würde sich die Situation ?ndern, was dem Ausgleich der bilateralen Wirtschaft und der Entwicklung des Handels f?rderlich w?re“, meint Xu Shicheng, Lateinamerika-Forscher an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.
Die Steigerung der Industriekapazit?tskooperation involviert haupts?chlich die Verlegung von Fertigungslinien von einem zum anderen Land oder die Errichtung von Fabriken und Industrieparks mit lokalen Partnern, wobei haupts?chlich lokale Arbeiter eingestellt werden. China ist bestrebt, die Handelsstruktur mit lateinamerikanischen L?ndern zu diversifizieren und zu optimieren, mit dem Ziel, fortschrittliche Ausrüstung und Technologie zu exportieren und mehr Produkte mit h?herem Mehrwert zu importieren. Jorge Castro, Direktor des Strategischen Planungsinstituts und Experte für chinesisch-argentinische Beziehungen, hatte zuvor gesagt, dass die chinesischen Investitionen in Lateinamerikas Herstellungsindustrie bereits begonnen h?tten zu wachsen. In Brasilien beispielsweise habe China über zehn Milliarden Dollar in den Sektor investiert. Als einer von Chinas gr??ten Zugherstellern hat die China CNR Corporation Ltd. 2004 Marktforschung in Lateinamerika begonnen und sich Bestellungen für hundert Triebzügen (EMU), eine Art Intercity-Hochgeschwindigkeitszug, und 34 U-Bahn-Züge für Rio in den kommenden sechs Jahren gesichert. Unter vielen chinesischen Unternehmen, die Interesse am brasilianischen Markt haben, ist BYD, ein chinesischer Elektrofahrzeug- und Solarmodulhersteller, bereit, in den Elektrobusmarkt einzutreten. Genau genommen ist die Industriekapazit?tskooperation bereits ein neuer Wachstumspunkt der chinesisch-lateinamerikanischen Kooperation.
Diese Kooperation ist für beide Seiten von Nutzen. Lateinamerika braucht Chinas fortschrittliche und praktische Ausrüstung genau wie verl?ssliche Industriekapazit?t, um den Infrastrukturbau in der jetzigen Phase zu f?rdern, und bietet China damit eine neue Triebkraft.