Die EU kann auch in Zukunft auf Chinas Unterstützung z?hlen. Um Europas Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen, wollen Beijing und Brüssel finanziell enger kooperieren und die Konnektivit?t zwischen ihren beiden Wirtschaften weiter verbessern.
China ist bestrebt, den EU-Investitionsfonds (EFSI) zu unterstützen. Dies gab Ministerpr?sident Li Keqiang am Montag an der Er?ffnungszeremonie des EU-China-Gipfels in Brüssel bekannt. Der EFSI ist ein Investitionsplan, der von Jean-Claude Juncker, dem Pr?sidenten der EU-Kommission, ins Leben gerufen wurde, um die europ?ische Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Mit dem 315 Milliarden Euro schweren Plan sollen vor allem gr??ere Infrastrukturprojekte finanziert werden.
Die vor 40 Jahren aufgenommenen Beziehungen zwischen der Europ?ischen Union und der Volksrepublik China würden zu den wichtigsten, stabilsten und konstruktivsten Beziehungen weltweit geh?ren, sagte Li. In seiner Rede schlug er vor, Chinas Vorteile in der Produktionskapazit?t und im Anlagenbau mit den fortschrittlichen Technologien der europ?ischen Volkswirtschaften zu verknüpfen. Beide Seiten müssten bei der Suche nach neuen M?rkten zusammenarbeiten – besonders in priorit?ren Bereichen wie dem Anlagenbau.
Um der Nachfrage nach Investitionen in der Industrie gerecht zu werden, forderte Li eine vertieftere finanzielle Kooperation mit der EU. China werde weitere Anleihen kaufen, die von der Europ?ischen Investitionsbank (EIB) herausgegeben worden seien, und sein Programm für qualifizierte ausl?ndische institutionelle Renminbi-Investoren (RQFII) verbessern, versprach der chinesische Ministerpr?sident.
Als weitere Instrumente zur Wiederbelebung der europ?ischen Wirtschaft nannte Li die von China initiierte Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) sowie den Seidenstra?en-Fonds. Letzterer sei von der chinesischen Regierung ins Leben gerufen worden, um die Infrastruktur zwischen Asien und Europa zu verbessern.
Die Vertreter der 57 AIIB-Gründungsl?nder haben gestern Montag in Beijing ein Abkommen über die Struktur und die Verwaltung der multilateralen Entwicklungsbank unterzeichnet. Sowohl der Fonds als auch die AIIB sind Teil von Chinas Strategie zur Wiederbelebung der alten Seidenstra?e.
Li forderte die beiden Seiten überdies auf, ihren Handel weiter zu liberalisieren und Handelsstreitigkeiten angemessen zu behandeln. Chinas Ministerpr?sident gab sich überzeugt, dass der bilaterale Handel auf diese Weise bis 2020 die Grenze von einer Billion US-Dollar überschreiten wird.
In Bezug auf die griechische Schuldenkrise betonte Li, dass China ein entschiedener Befürworter des europ?ischen Integrationsprozesses und ein verantwortungsbewusster Inhaber von europ?ischen Anleihen sei. Seine Regierung erwarte eine angemessene L?sung in der griechischen Schuldenfrage, so Li.
Auch EU-Kommissionspr?sident Juncker sprach sich für eine engere Zusammenarbeit mit China zur L?sung der internationalen Finanzkrise und anderen globalen Herausforderungen aus. Die EU sei bereit, ihre Kooperation mit der Volksrepublik im Infrastrukturaufbau auszubauen, um die Konnektivit?t zwischen den beiden Wirtschaften zu f?rdern. Zudem hoffe die EU, so Juncker weiter, dass noch mehr chinesische Firmen in Europa investieren würden.
China war in den letzten zw?lf Jahren der zweitgr??te Handelspartner der EU. Im vergangenen Jahr belief sich das Handelsvolumen zwischen den beiden Wirtschaftsm?chten auf über 600 Milliarden US-Dollar.