Nach der Dalian Wanda Group investiert nun auch die CEFC China Energy in einen europ?ischen Fu?ballverein. Mit der übernahme des Prager Traditionsklubs Slavia legt der Shanghaier Energiekonzern die Basis für weitere Investitionen in Tschechien.
Die CEFC China Energy hat die Mehrheit am tschechischen Traditionsklub Slavia Prag übernommen. Wieviel das sechstgr??te chinesische Privatunternehmen für seinen Anteil von 59,97 Prozent am dreimaligen tschechischen Meister überweisen musste, wurde nicht bekannt gegeben. Der 1892 von Studenten gegründete Verein z?hlt zu den ?ltesten Fu?ballklubs Europas.
Der restliche Anteil von 40,03 Prozent bleibt im Besitz der Firma Fly Sport Investments, die dem tschechischen Gesch?ftsmann Jiri Simane geh?rt.
In der vergangenen Woche hat CEFC in der Tschechischen Republik bereits einige strategische Investitionen get?tigt. Unter anderem übernahm das Shanghaier Unternehmen, das vor allem im ?l- und Gasgesch?ft t?tig ist, zwei Geb?ude im historischen Zentrum von Prag. Daneben erh?hte es seinen Anteil an der tschechisch-slowakischen Investment-Gruppe J&T Finance.
Slavia Prag hatte in den letzten Jahren mit finanziellen Problemen zu k?mpfen. Der Investor aus China soll nun für finanzielle Stabilit?t sorgen. Die CEFC ihrerseits will mit dem Teilerwerb des Prager Traditionsvereins im tschechischen Fu?ball Fu? fassen. Langfristig will der Shanghaier Konzern die tschechische Nationalmannschaft und die Nachwuchsf?rderung unterstützen. Von der geplanten Partnerschaft mit dem tschechischen Fu?ballverband sollen auch die Beziehungen zwischen der Tschechischen Republik und der Volksrepublik profitieren.
Die CEFC ist bereits das zweite chinesische Privatunternehmen in diesem Jahr, das in einen europ?ischen Fu?ballverein investiert. Im Januar hatte die Dalian Wanda Group einen Anteil von 20 Prozent am spanischen Traditionsklub Atletico Madrid erworben. Die Beteiligung am zehnfachen spanischen Meister kostete den Mischkonzern aus Nordchina 45 Millionen Euro.
?Es sieht ganz danach aus, als ob chinesische Firmen aus Marketingzwecken in europ?ische Fu?ballvereine investieren würden“, meint Professor Bradley Williams von der St?dtischen Universit?t Hongkong. ?Wenn die Investitionen den Bekanntheitsgrad der Firma und gegebenenfalls ihren Umsatz im europ?ischen Markt erh?hen, darf man das durchaus als Form der wirtschaftlichen Softpower ansehen.“
Andrew Collins von der Shanghaier Social Media Agentur Mailman sieht in der übernahme von Slavia Prag den ersten Schritt einer breitgef?cherten Anlagestrategie der CEFC in Tschechien. Mit dem Teilerwerb des Fu?ballvereins unterstreiche die CEFC ihr soziales Engagement vor Ort, was die Voraussetzungen für zukünftige Investitionen schaffe.