Von Marc-Stephan Arnold, Frankfurt a.M.
Dank der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel sind zehntausende Flüchtlinge aus den von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gehaltenen Gebieten unkontrolliert nach Deutschland eingereist. Merkel fragte weder Parlament noch Volk – und ?ffnete einfach die Grenzen. Niemand wei?, wieviele Terroristen die Chance genutzt haben.
Es ist gut, anderen Menschen helfen zu wollen – besonders dann, wenn deren Land gerade in einem von den USA und ihren Verbündeten angezettelten Bürgerkrieg versinkt. Es ist nur gerecht, wenn nun auch Deutschland Flüchtlinge aufnehmen muss, denn schlie?lich ist es als Verbündeter der USA für das Chaos und die vielen Toten in mehreren Nahostl?ndern indirekt mitverantwortlich. Aber müssten dann nicht die USA deutlich mehr Flüchtlinge aufnehmen? Und wie kann es sein, dass Deutschland jetzt laut Vizekanzler Sigmar Gabriel mit etwa einer Millionen Flüchtlingen pro Jahr rechnen muss, w?hrend sich andere europ?ische L?nder nicht oder nur marginal an der Aufnahme von Flüchtlingen beteiligen?
Angela Merkel hat Deutschland mit der ?ffnung der Grenzen einen B?rendienst erwiesen, an den sich das Volk noch lange erinnern wird. Wie kann man nur in Zeiten des weltweiten islamistischen Terrors und der Machtausweitung einer Terrororganisation wie dem Islamischen Staat Flüchtlingen aus dieser Region massenweise und unkontrolliert die Einreise nach Deutschland erlauben?
Was macht die Bundeskanzlerin eigentlich, wenn diese Terroristen jetzt in Deutschland Anschl?ge durchführen – wird die bedingungs- und kontrolllose ?ffnung der Grenzen für Flüchtlinge der Sargnagel für Merkels politische Karriere sein? Seit Sonntag jedenfalls hat sich der Wind gedreht: Deutschland führt wieder Grenzkontrollen ein. Vehemente Kritik an Merkels Politik, die aus der CDU-Schwesterpartei CSU kam, dürfte bei diesem Kurswechsel eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Deutschland – ein Land zwischen Willkommenskultur und kollektivem Wahnsinn
Viele Deutsche benehmen sich in dieser Krise extrem emotional. Sie helfen, wo sie nur k?nnen – allerdings ohne auch nur für einen Moment innezuhalten, nachzudenken und sich zu fragen, wie das denn auf Dauer funktionieren soll, wenn so viele Flüchtlinge jedes Jahr nach Deutschland kommen. Denn mit Stofftieren, Wasserflaschen und Kuchen verteilen ist es dann nicht mehr getan. Da kommen noch ganz andere Herausforderungen auf Deutschland zu.
Von den Medien wurde diese emotionale Haltung bisher noch unterstützt und die ganze Situation zus?tzlich befeuert. Wer in den vergangenen Tagen und Wochen zur Vorsicht mahnte, hatte aufgrund der vielen Fotos von weinenden Flüchtlingskindern, die tagt?glich in den Zeitungen und Fernsehnachrichten gezeigt wurden, einen sehr schweren Stand. Viele trauten sich gar nicht mehr, ihre Bedenken zu ?u?ern, und die, die es doch taten, wurden schnell als ?Menschenfeinde“ abgekanzelt – und von dort war es dann nicht mehr weit bis zum ?Nazi“. Das ist schon eine Form von emotionaler Erpressung und auch von Zensur – denn eine andere Meinung als die der Helfer, der Medien und der Regierung wurde so faktisch kaum noch zugelassen.
Unterdessen werden immer mehr F?lle bekannt, in denen sich Flüchtlinge nicht bei den Beh?rden registrieren lassen wollen. Von einem Sonderzug, der auf dem Weg nach Berlin war, sprangen am Dienstag 180 Flüchtlinge einfach ab und verschwanden – irgendwo in Deutschland. SPD-Urgestein Heinz Buschkowsky sagte am Montag in der n-tv-Sendung ?Das Duell“, dass man h?ufig gar nicht wisse, wo sich die Flüchtlinge eigentlich aufhielten – einige würden einfach irgendwann untertauchen.
Die ganze Welt wundert sich inzwischen über Deutschland, das früher als eines der sichersten L?nder überhaupt galt. Inzwischen scheint es jedoch so, als habe die Regierung in der Flüchtlingskrise die Kontrolle verloren.
Und w?hrend die EU sich in der Flüchtlingsfrage nicht einigen kann, schauen sich die Vereinigten Staaten – die wegen der vielen Kriege und Umstürze, die sie in Nordafrika und im Nahen Osten geführt haben, als Hauptverursacher der Flüchtlingskrise gelten müssen – das europ?ische Chaos bequem und sicher aus der Ferne an.
Der Text spiegelt die Meinung des Autors wider, nicht notwendigerweise die von People's Daily Online.