Am 15. und 16. November findet der zehnte G20-Gipfel in der türkischen Küstenstadt Antalya statt. Dabei wird der chinesische Staatspr?sident Xi Jinping Chinas Ansichten über die Welt?konomie erl?utern. Im Vorfeld des Gipfels hat unser Deutschland-Korrespondent Zheng An Prof. Gu Xuewu von der Universit?t Bonn interviewt.
Im Mittelpunkt des diesj?hrigen G20-Gipfels steht die ?Gemeinsame Aktion zur Verwirklichung eines inklusiven, besonnenen Wachstums". China hat die Seidenstra?en-Initiative ins Leben gerufen und jetzt gemeinsam mit über 50 L?ndern weltweit die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) errichtet. Gleichzeitig wird der Prozess der Internationalisierung der chinesischen Landesw?hrung RMB beschleunigt. Alle diese Aktionen der Volksrepublik werden von einigen westlichen Medien so erkl?rt, dass China die internationale wirtschaftliche Ordnung ver?ndern will. Dazu meinte Prof. Gu Xuewu, in der internationalen wirtschaftlichen Ordnung spielten die USA nach wie vor eine leitende Rolle.
?Die jetzige internationale wirtschaftliche Ordnung wird nach wie vor von den USA geleitet. Das wirtschaftliche System basiert auf dem US-Dollar. Von den gegenw?rtigen Statistiken und Daten her betrachtet sind die AIIB und die RMB-Internationalisierung nur eine effektive Erg?nzung für die internationale wirtschaftliche Ordnung. Allerdings gibt es durch sie betr?chtliche Auswirkungen, und zwar eine beschleunigte De-Amerikanisierung der internationalen wirtschaftlichen Ordnung. Alle Ma?nahmen, darunter die AIIB und die Umsetzung der Seidenstra?en-Initiative, besonders die Aufnahme des RMB in den W?hrungskorb für das Sonderziehungsrecht, werden einige Faktoren des auf dem US-Dollar basierenden internationalen wirtschaftlichen Systems mildern. Allerdings wird das System an sich nicht ver?ndert".
Gleichzeitig ist Prof. Gu Xuewu der Ansicht, die von den USA geleitete Transpazifische Freihandelsvereinbarung und die Transatlantische Freihandelsvereinbarung zielen nicht darauf ab, China einzud?mmen. Sie st?rken lediglich die USA in der internationalen Wirtschaft bei der Konkurrenz mit China.
Zur geplanten Rede von Staatspr?sident Xi Jinping auf dem G-20-Gipfel erkl?rte Prof. Gu Xuewu, mit seinen Initiativen wolle China dazu beitragen, die Reformen der internationalen ?konomischen Ordnung zu f?rdern. So k?nnte sie sich auch für nichtwestliche L?nder günstig orientieren und entwickeln.
?Xi Jinping hat gesagt, dass durch die AIIB, die Seidenstra?en-Initiative und die RMB-Internationalisierung die Reformen der internationalen wirtschaftlichen Ordnung beschleunigt werden soll. China will für die Reformen neue Impulse geben. China hat kein klares Ziel zur Ver?nderung der globalen ?konomischen Ordnung. Ganz im Gegenteil wird China die betreffenden Reformen vorantreiben, damit die Ordnung sich nach einer Orientierung entwickeln wird, die günstiger für nichtwestliche L?nder ist".