Zw?lf japanische Auto-Zulieferer müssen eine hohe Strafe für ihr Monopolverhalten auf dem chinesischen Automobilmarkt zahlen. Mit insgesamt 1,23 Milliarden Yuan (150 Millionen Euro) seien die Strafen die "schwersten Strafen seit dem Erlass des Antimonopolgesetzes 2008".
Die staatliche Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) kündigte gestern ihre Entscheidung an: acht japanische Lieferanten für Autoteile müssen 830 Millionen Yuan (100 Millionen Euro) Strafe zahlen, vier japanische Achsenhersteller müssen 400 Millionen Yuan (50 Millionen Euro) zahlen.
Unternehmen, die aktiv mit den Kartellbeh?rden zusammenarbeiteten und wichtige Nachweise lieferten, müssen weniger Bu?gelder zahlen oder sind sogar davon befreit. So gingen der Autoteile-Zulieferer Hitachi und der Achsenhersteller Nachi straffrei aus, weil die beiden als erste Unternehmen die NDRC über das Monopolverhalten informiert hatten. Als mitziehende Unternehmen müssen Denso und Seico nur vier Prozent der Vorjahresums?tze zahlen, alle anderen sechs bis acht Prozent.
Die betroffenen Unternehmen versprachen, sofort Gegenma?nahmen zu ergreifen: Zuerst würden sie nach dem chinesischen Gesetz ihre Verkaufsstrategie und –verhalten berichtigen. Zweitens werde ein Anti-Monopol-Training innerhalb der Firmen eine wichtige Rolle spielen. Drittens müssten sie praktische Ma?nahmen einleiten, um die Folgen des monopolistischen Verhaltens zu beheben und die in der Vergangenheit benachteiligten Verbraucher zu entsch?digen.
Die zust?ndigen Beh?rden für die Monopolbek?mpfung in China sind momentan die NDRC, das Handelsministerium und die Staatliche Verwaltungsbeh?rde für Industrie und Handel (SAIC).
?Horizontale Preisbindung“
Nach Angaben von der NDRC handelt es sich diesmal um ?horizontale Preisbindung“. Dabei vereinbaren die in einer Wettbewerbsbeziehung stehenden Unternehmen einen Preis, um den Marktpreis zu manipulieren und den freien Wettbewerb einzuschr?nken.
?Die horizontale Preisbindung ist der schwerste Fall einer Preismanipulation. Die Monopolermittlungen gegen japanische Unternehmen entsprachen in Bezug auf Untersuchungs- und Durchsetzungsverfahren der internationalen Praxis“, sagte Rechtsanwalt Deng Zhisong von der Dacheng Anwaltskanzlei in Beijing.
Monopoluntersuchungen sollen den Automobilmarkt f?rdern
Die Kartellbeh?rden haben schon eine Reihe von Ermittlungen gegen die deutschen Autohersteller wie Audi, Mercedes und BMW durchgeführt und sie für schuldig befunden. Vor hohen Bu?geldern wird nicht zurückgeschreckt.
?Die Untersuchungen gegen Fahrzeug- und Ersatzteilhersteller werden dazu führen, dass sich die Autokonzerne in Zukunft nicht mehr ein beliebig gro?es Stück vom Kuchen abschneiden k?nnen und dass die Preise auf ein vernünftiges Niveau zurückfallen. In der ganzen Branche werden die Erkenntnisse über Gesetze und Richtlinien verbreitet. So kann sich der chinesische Automarkt in eine bessere und gesündere Richtung entwickeln“, sagte Shen Jinjun, der stellvertretende Vorsitzende und Generalsekret?r der China Automobile Dealers Association (CADA).