Asien ist inzwischen die wirtschaftlich dynamischste Region der Welt. In Bezug auf die sicherheitspolitische Zusammenarbeit hat der Kontinent jedoch noch Nachholbedarf. Die CICA soll diese Lücke schlie?en.
An der zweit?gigen Konferenz für Interaktion und vertrauensbildende Ma?nahmen in Asien (CICA), die am Dienstag in Shanghai beginnt, steht die regionale Sicherheit im Mittelpunkt. Noch nie in der 22-j?hrigen Geschichte dieses Dialogforums nahmen so viele Spitzenpolitiker teil wie dieses Mal in Shanghai.
In Asien gebe es zwar einige subregionale Organisationen, deren Mitgliedstaaten einen ?hnlichen kulturellen Hintergrund und Entwicklungsstand aufweisen würden, eine Dialogplattform, die den ganzen Kontinenten umfasst, würde aber noch fehlen, sagt Politexperte He Jingjun vom Chahar Institute, einer Denkfabrik mit Sitz in Beijing. Zudem würden sich gleich mehrere asiatische L?nder in sicherheitspolitischen Angelegenheiten noch immer zu stark auf ausl?ndische Kr?fte wie die USA verlassen, bem?ngelt He.
Die Konferenz für Interaktion und vertrauensbildende Ma?nahmen in Asien soll diese Lücke nun schlie?en. In welche Richtung sich Asien in Zukunft entwickeln wird, h?ngt auch davon ob, ob es den L?ndern dieses aufstrebenden Kontinents gelingt, einen multilateralen Sicherheitsmechanismus zu errichten. Um die aktuelle Situation besser verstehen zu k?nnen, werde am Gipfeltreffen in Shanghai zuerst ein Blick auf die Historie und die Entwicklung der Konferenz für Interaktion und vertrauensbildende Ma?nahmen in Asien geworfen, erkl?rt Feng Shaolei von der renommierten Shanghaier East China Normal University.
Für die chinesische Regierung als Gastgeber hat das zweit?gige Dialogforum in Shanghai denselben Stellenwert wie der APEC-Gipfel im November 2013. Es geh?rt zu den zwei wichtigsten diplomatischen Anl?ssen auf heimischem Boden in diesem Jahr. Pr?sident Xi Jinping wird Chinas Standpunkte erl?utern und Vorschl?ge zur Verbesserung des Dialogs über die regionale Sicherheit und Zusammenarbeit in Asien unterbreiten. Terrorismus wird ein Schwerpunktthema seiner Rede sein.
Die 24 Mitgliedl?nder der Konferenz für Interaktion und vertrauensbildende Ma?nahmen in Asien umfassen 90 Prozent der Fl?che von Eurasien und über die H?lfte der Weltbev?lkerung. Infolgedessen sehen Beobachter in ihr ein wirksames Instrument zur L?sung von regionalen Streitfragen.
Einige halten das Treffen auch für eine M?glichkeit, um die Atomgespr?che zwischen dem Iran und den P5+1-L?ndern (USA, Russland, Frankreich, Gro?britannien, China und Deutschland) voranzubringen, weil in Shanghai auch Russlands Pr?sident Wladimir Putin, sein iranischer Amtskollege Hassan Rohani sowie UN-Generalsekret?r Ban Ki-moon mit von der Partie sein werden.
Dong Manyuan warnt allerdings vor zu hohen Erwartungen. Das CICA sei noch keine internationale Organisation. All seine Entscheide und Resolutionen seien daher fast ausschlie?lich symbolischer Natur, so der Vizepr?sident des China Institute of International Studies. Nichtsdestotrotz soll am Treffen in Shanghai ein Dokument verabschiedet werden, das die Zusammenarbeit zwischen der CICA und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), eine weitere wichtige Organisation für die Sicherheit in Asien, f?rdert.