Wegen Verst??en gegen das chinesische Kartellgesetz muss Mercedes Benz eine Geldstrafe von 52 Millionen Euro bezahlen. Der deutsche Autobauer aus Stuttgart will diese Rekordstrafe gegen einen einzelnen Autobauer nicht anfechten.
(Archivbild)
Die Kartellbeh?rde der ostchinesischen Küstenprovinz Jiangsu hat am gestrigen Donnerstag Geldstrafen von 350 Millionen Yuan (52 Millionen Euro) gegen Mercedes Benz sowie 7,87 Millionen Yuan (1,17 Millionen Euro) gegen seine H?ndler in der Provinz verh?ngt.
Laut Ermittlungen der Preisw?chter soll das Unternehmen in Jiangsu mit seinen H?ndlern gesetzlich verbotene Preisabsprachen über das E- und S-Klasse-Modell und mehrere Ersatzteile getroffen haben. Das Verhalten habe die Marktkonkurrenz beschr?nkt und die Interessen der Verbraucher verletzt, so das Ergebnis der Ermittlungen.
Dem chinesischen Kartellgesetz zufolge muss der Autobauer sieben Prozent seines Umsatzvolumens im vergangenen Gesch?ftsjahr zahlen. Mercedes Benz soll im letzten Jahr in der Provinz Jiangsu Autos im Wert von fünf Milliarden Yuan (750 Millionen Euro) verkauft haben.
Au?erdem wurden gegen die H?ndler der St?dte Nanjing, Wuxi und Suzhou Geldstrafen in H?he von einem Prozente des Gesamtabsatzes in 2014 verh?ngt.
Mercedes Benz hat in einer ?ffentlichen Erkl?rung ge?u?ert, die Strafe ?voll zu respektieren, zu akzeptieren und sofort zu befolgen“. Au?erdem habe das Unternehmen bereits eine Reihe von Gegenma?nahmen ergriffen, damit sich ?hnliches in Zukunft nicht wiederhole.
Das verh?ngte Strafma? von sieben Prozent des Umsatzvolumens im letzten Gesch?ftsjahr ist dabei h?her als in früheren F?llen ausgefallen. FAW-Volkswagen in Hubei und Chrysler in Shanghai mussten im Vergleich dazu Kartellstrafen von je sechs und drei Prozent des vorj?hrigen Umsatzvolumens bezahlen. Dafür k?nnte es laut dem Beijinger Anwalt Zhao Zhanling zwei Gründe geben. Mercedes Benz hat zuerst einen geheimen Mindestpreis mit lokalen H?ndlern vereinbart, was das Interesse der Verbraucher schwer verletzt. Dann habe es w?hrend der Ermittlungen zudem die Aufsichtsbeh?rde nicht aktiv unterstützt.
Diese Autohersteller wurden auch bestraft
Es wurden bereits mehrere ausl?ndische Autofirmen aufgrund monopolistischen Verhaltens auf dem chinesischen Markt bestraft. Die gesamte Geldbu?e bel?uft sich auf über 1,8 Milliarden Yuan (269 Millionen Euro).
BMW
Vier BMW-H?ndler in Hubei erhielten im August 2014 eine Geldbu?e in H?he von insgesamt 1,6 Millionen Yuan (240.000 Euro).
Volkswagen
Wegen Verst??en gegen das Wettbewerbsgesetz wurde gegen das Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen im September 2014 eine Strafe von 30 Millionen Yuan (3,8 Millionen Euro) verh?ngt.
Chrysler
Der US-Autokonzern Chrysler musste ebenfalls eine hohe Bu?e bezahlen. Die Chrysler (China) Automobile Sales Co., Ltd. und ihre drei H?ndler in Shanghai wurden von der dortigen Preisüberwachungsbeh?rde zu einer Geldstrafe von 31,7 Millionen Yuan (4 Millionen Euro) beziehungsweise 2,1 Millionen Yuan (270.000 Euro) verdonnert.
Zw?lf japanische Auto-Zulieferer
Auch zw?lf japanische Auto-Zulieferer wurden mit hohen Strafen für ihr Monopolverhalten auf dem chinesischen Automobilmarkt belegt. Mit insgesamt 1,23 Milliarden Yuan (150 Millionen Euro) sind diese die "schwersten Strafen seit dem Erlass des Antimonopolgesetzes 2008".