Wer Antworten auf Umwelt–, Gesundheits- und Verkehrsfragen sucht, die letztlich die gesamte Menschheit betreffen, k?nnte in Zhongguancun fündig werden. Der Hightech-Park in Beijing hat sich zu einem Innovationszentrum entwickelt, das weit über China hinaus ausstrahlt.
Schutzhelm mit Cloud-Anbindung, der den Alltag von Menschen mit Sehbehinderung angenehmer gestalten kann.
(Bild: Zhongguancun Exhibition Center)
Die Wurzeln des legend?ren Wissenschafts- und Technikzentrums Zhongguancun gehen bis in die 1980er Jahre zurück, als der heutige Hightech-Park bereits von H?ndlern für Elektronikartikel ges?umt war. Nach der Gründung im Jahr 1988 entwickelte sich das Zentrum, welches sich über 16 Verwaltungsbezirke der chinesischen Haupstadt Beijing erstreckt, zur Brutst?tte für Zukunftstechnologien. Mehr als 10.000 der aktuell etwa 20.000 ans?ssigen Hightech-Unternehmen nahmen hier ihren Ursprung. Entwickelt wurde hier, wo mittlerweile auch deutsche Gro?unternehmen wie Siemens und Bayer Niederlassungen unterhalten, unter anderem Chinas erster Supercomputer und das Satellitennavigationssystem Beidou. Die im Hightech-Park entwickelten L?sungen strahlen heute in die ganze Welt aus. Angesichts der weiteren ?konomischen Vernetzung im Rahmen der ?Belt and Road“-Initiative, deren erstes Forum für die internationale Zusammenarbeit am Sonntag in Beijing beginnt, werden sich die Entwicklung von Zhongguancun und die Umsetzung der Initiative gegenseitig befruchten.
Das Zhongguancun National Innovation Demonstration Center dokumentiert die Entwicklung der Pilotzone und ihre Bedeutung für die chinesische Reform, ?ffnung, Innovation und Kooperation. Im Stile eines zukunftsgerichteten Technikmuseums wird die Entwicklung innovativer Technologien wie 3D-Druck, Künstliche Intelligenz und Autonomes Fahren von der Grundlagenforschung bis zur Umsetzung dargestellt. Beleuchtet wird auch die enge Kooperation von Universit?ten und Forschungseinrichtungen mit Unternehmen sowie die F?rderung einer Kultur der Innovation und die Schaffung von Rahmenbedingungen für Investionen in Gründerunternehmen. Innovation lebt von Talenten, weshalb die F?rderung der wissenschaftlichen Ausbildung und die Steigerung der Attraktiv für ausl?ndische Experte wesentliche Grundpfeiler für die Entwicklung des Hightech-Parks darstellen.
Umwelt-, Halbleiter– und Medizintechnik, Robotik, Genomik und Intelligente Transportsysteme haben sich als Kernbereiche der zukünftigen Entwicklung herauskristallisiert. In Zhongguancan wird an den Grundlagen für den reibungslosen Fortschritt und letztlich die Anwendung dieser Zukunftstechnologien, wie Big Data, Satellitennavigation und Materialforschung, gearbeitet. Der 3D-Druck wird die Produktfertigung lokalisieren, Robotik die Arbeits– und Medizinwelt revolutionieren. Wer Antworten auf Umwelt–, Gesundheits- und Verkehrsfragen sucht, die letztlich die gesamte Menschheit betreffen, wird in Zhongguancun vermutlich fündig werden.
Computerassistierte Chirurgie
Kontrollzentrum für die Verkehrsüberwachung.
(Bild: Unternehmenszentrum Leyard, Beijing)
In Zhongguancun, das man zu Recht als ein chinesisches Silicon Valley bezeichnet, ist etwa bei Tinavi Medical Technologies zu sehen, wie ein chirurgisch-orthop?discher Eingriff an der Wirbels?ule durch einen Roboter vorgenommen wird. Gegenüber der herk?mmlichen Operation durch Fach?rzte zeichnet sich die Verwendung eines Roboters durch eine Erh?hung der geometrischen Pr?zision aus. Zudem k?nnen ?rzte in entlegenen Regionen nach entsprechenden Schulungen mithilfe des Roboters spezialisierte Eingriffe durchführen, für die bisher Ger?tschaften oder Spezialausbildungen fehlten. Die Technologie befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen den Chancen der Behebung menschlicher Operationsfehler, der Vermeidung technischer Probleme und der Schaffung ethischer Rahmenbedingungen. Das Operationssystem TiRobot, von denen das 2004 gegründete Unternehmen Tinavi bisher sieben ausgeliefert hat, wird st?ndig überwacht, optimiert und m?glichst automatisiert.
LED-Technolgie
Ein weiteres Traditionsunternehmen aus Zhongguancun, mit dessen Produkten auch viele Menschen aus Deutschland vermutlich unwissentlich bereits in Berührung kamen, ist die Firma Leyard, die seit fast drei Jahrzehnten Display-L?sungen konzipiert und produziert. Ein Schlüsselmoment des Unternehmens waren die Olympischen Sommerspiele 2008 in Beijing, als Displayprodukte von Leyard für die Er?ffnungsfeier verwendet wurden. Videow?nde und entsprechende Steueranlagen des Unternehmens sind heute im Deutschen Bundestag, dem Entswicklungsforschungszentrum von BWM und zahlreichen Stadien sowie Kontrollzentren weltweit zu finden. Leyard bietet schon heute L?sungen für die Zukunftsbranchen erweiterte, virtuelle und gemischte Realit?t sowie die Virtualisierung von Massendaten an, und investiert in zahlreichen L?ndern entlang der ?Belt and Road“.