Italien hat als erstes europ?isches Land eine lange gesuchte Wirtschaftskriminelle an China ausgeliefert. Die Frau aus der Provinz Hebei soll Gelder in Millionenh?he veruntreut haben.
Nach zehn Jahren auf der Flucht traf die Frau namens Wang am Dienstag in Begleitung der Polizei am Beijinger Flughafen ein. Wie das chinesische Ministerium für ?ffentliche Sicherheit bekanntgab, muss sich die Frau in China nun vor Gericht verantworten. Es handelt sich um die erste Auslieferung eines chinesischen Wirtschaftskriminellen durch ein europ?isches Land.
Nach Angaben des Ministeriums für ?ffentliche Sicherheit hat die verhaftete Frau zwischen 2000 und 2005 für ein Finanzunternehmen in der Provinz Hebei gearbeitet und w?hrend dieser Zeit 1,4 Millionen Yuan (200.000 Euro) von den Konten ihrer Kunden gestohlen.
Im Oktober 2005 setzte sich die Frau nach Italien ab. Die Staatsanwaltschaft von Shijiazhuang, dem Hauptort der Provinz Hebei, erlie? daraufhin einen internationalen Haftbefehl wegen Veruntreuung. Seither wurde die Frau von Interpol gesucht. Im Oktober 2014 gelang es der italienischen Polizei schlie?lich, die Gesuchte zu verhaften.
Die USA, Kanada, Australien und einige europ?ische L?nder sind zu beliebten Fluchtorten für korrupte chinesische Beamte geworden. Im Juli vergangenen Jahres hat das chinesische Ministerium für ?ffentliche Sicherheit eine Kampagne gegen flüchtige Wirtschaftskriminelle gestartet. Im Rahmen dieser sogenannten ?Fuchsjagd“ konnten bis Ende Dezember 690 flüchtige Kriminelle - darunter auch 40 korrupte Beamte - in ihre Heimat zurückgeschafft werden, wo ihnen jetzt der Prozess gemacht wird.
Die Rückführung von chinesischen Wirtschaftskriminellen sei ein schwieriger Prozess, sagt Liu Dong, der Vizeleiter der Abteilung für Wirtschaftsverbrechen im Ministerium für ?ffentliche Sicherheit. Als gr??te Hürden nennt Liu Gesetzeslücken und unterschiedliche Rechtsverfahren zwischen China und dem Ausland. China werde die Zusammenarbeit mit den betreffenden L?ndern weiter verst?rken - etwa beim Informationsaustausch oder bei der Ausarbeitung von Verhaftungspl?nen, sagt Liu.
Das chinesische Ministerium für ?ffentliche Sicherheit verfügt aktuell über Rechtshilfeabkommen mit 189 L?ndern und Regionen.