Die chinesische Zentralbank hat am Dienstag den Yuan um 1,86 Prozent gegenüber dem US-Dollar abgewertet. Das ist der gr??te Tagesabfall seit der Wechselkursreform im Januar 1994.
Die Abwertung wirkt sich auf die globalen Dividendenpapiere sowie auf die amerikanischen ?lpreise aus, da Investoren die Sorge haben, dass Beijings Schritt ein Signal für Besorgnis über das Wachstum der zweitgr??ten Weltwirtschaft sein k?nnte.
Der Dow Jones Industrial Average fiel um 1,2 Prozent auf 17.408,84 Punkte. Der S&P 500 fiel um 1 Prozent auf 2.084,07 Punkte. Der Stoxx Europe 600 schloss mit 1,6 Prozent weniger.
Der ?lpreis ist um 4 Prozent gefallen, nachdem der weltweit zweitgr??te Konsument China seine W?hrung abgewertet hatte.
Die US-Roh?l-Futures sind am Dienstag abgestürzt, nachdem die Organisation Erd?lexportierender L?nder gemeldet hatte, dass ihre ?lf?rderung im letzten Monat auf ihrem h?chsten Stand seit drei Jahren gelegen hat, was den Sorgen über eine weltweite überversorgung neue Nahrung gegeben hat.
Die People’s Bank of China hat den Referenzkurs dem US-Dollar gegenüber von 6,1162 Yuan am Vortag auf 6,2298 Yuan pro Dollar gesenkt, was die niedrigste Rate seit zwei Jahren ist.
In einem Schritt, der als Liberalisierung des Yuan gilt, hat die People’s Bank of China verkündet, dass sie den Yuan-Dollar-Wechselkurs im Interbankenhandel mehr nach der Schlussrate des Vortages ausrichten werde.
Der Schritt würde Experten zufolge die Preisverzerrungen, die aus den vorhergegangenen Eingriffen der Banken resultieren, korrigieren.
Die Bank betonte jedoch, dass die Wertminderung am Dienstag ein einmaliger Schritt war, um die Diskrepanz zwischen dem Referenzzinssatz und dem Kassakurs des Marktes anzugleichen. Der Kassakurs war seit Juni durchweg um 1,5 Prozent h?her gewesen.
Die W?hrung kann t?glich um bis zu 2 Prozent fluktuieren.
Der Schritt der Bank, der dazu führte, dass der Yuan im Offshore-Handel in Hongkong am Dienstag um 2,3 Prozent abfiel, scheint den globalen Mark überrascht zu haben.
Die globalen Rohstoffpreise gingen zurück und die Rendite 10-j?hriger US-amerikanischer und deutscher Anlagen fiel um mehr als zwei Basispunkte.
Der Chef?konom des Forschungsbüros der chinesischen Zentralbank, Ma Jun, sagte China Daily gegenüber, dass die Anpassung des Leitkurses ?keinen Abw?rtstrend für den Yuan bedeutet“.
?Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen k?nnen einen stabilen Yuan-Wechselkurs unterstützen, zumal Chinas BIP-Wachstumsrate mit 7 Prozent h?her ist, als die der meisten L?nder und im Besonderen h?her ist, als die der anderen aufstrebenden Volkswirtschaften, die gr??ere Wechselkursschwankungen aufweisen“, betont Ma.
Desweiteren fügte Ma hinzu, dass ein best?ndiger Exportüberschuss, immense Devisenreserven, eine niedrige Inflationsrate, ein gem??igtes Haushaltsdefizit sowie eine geringe Staatsverschuldung Faktoren seien, die eine stabile W?hrung garantieren.
Laut Yu Yongding, ehemaliger finanzpolitischer Berater der Zentralbank, signalisiert die neue Methode der Festlegung der Referenzzinss?tze, dass ?die Phase der Wertsteigerung des Yuan zu Ende ist“ und dass seine Rate stabil bleiben oder sich in naher Zukunft sogar abschw?chen wird.
Vor dem Hintergrund des schwachen chinesischen Wirtschaftswachstums haben die M?rkte best?ndigen Druck auf den Yuan ausgeübt.
Laut Yu ist der Schritt der Zentralbank das Ergebnis des Marktes und sollte nicht als blo?er Versuch angesehen werden, die rückl?ufige Exportrate zu pushen, welche im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent gesunken ist.
Zhu Haibin, chinesischer Chef?konom von JP Morgan Chase & Co sagt, dass die neue W?hrungspolitik für die Eingliederung in die Sonderziehungsrechte des Internationalen W?hrungsfonds f?rderlich sei, dessen Bericht letzte Woche vorgeschlagen habe, der Leitkurs solle auf die ver?nderten Marktbedingungen reagieren.