Das sexuell stimulierende Kraut Schisandraceae, das seit 2000 Jahren weit verbreitet bei der Verwendung Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) ist, zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von HIV und AIDS, wie eine zwanzig Jahre lange Studie unter der Leitung des Instituts Kunming für Botanik bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften belegt.
Die Pflanze, die in Nordchina, der koreanischen Halbinsel und Russland heimisch ist, wird bei der TCM-Behandlung als Tonikum genutzt, das die Leber- und Nierenfunktion erh?ht, das Ged?chtnis unterstützt und die sexuelle Leistung steigert.
Bemerkenswerterweise haben mehrere Derivate des Lignin dieses Krauts, das ein Stoff aus den Bl?ttern und Stengeln der h?lzernen Weinpflanze ist, starke Anti-HIV-Eigenschaften und geringe Toxizit?t, so Sun Handong, Wissenschaftler bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der die Forschungen leitete. ?Die Labor-technisierten Derivate k?nnen das HIV abt?ten, insofern ebnet der Befund den Weg für die Forschung und Entwicklung künftiger Medikamente gegen HIV." Ob allerdings der Befund zu einer Heilung von HIV/AIDS führen wird, kann in n?chster Zeit nicht gesagt werden. ?Dazu wird auf jeden Fall weitere langwierige Forschung n?tig sein", so Sun.
Vorklinische Forschung über die Anti-HIV-Derivate sei mit Unterstützung des National Major Scientific and Technological Special Project ausgeführt worden, so Pu Jianxin, ein Forscher der Studie. Wang Jian, TCM-Arzt, der auf die Behandlung von HIV und AIDS im Beijinger Guang'anmen Hospital bei der Akademie der Chinesischen Medizinwissenschaften spezialisiert ist, dr?ngt auf weitere Forschung. ?Die Befunde sind noch vorl?ufig, und ob es auf klinischer Seite funktioniert, bleibt abzuwarten", so Wang.
Seit 2004 werden in China über 27.000 HIV- und AIDS-Patienten mit TCM behandelt. Studien h?tten ergeben, dass mit einer Kombination von regul?rer antiretroviraler Therapie und TCM-Behandlung die Patienten insbesondere von einem gest?rkten Immunsystem profitieren, so Wang weiter. ?Die derzeitige TCM-Behandlung von HIV und AIDS konzentriert sich haupts?chlich auf die Aufrechterhaltung des Immunsystems. Im Gegensatz dazu belegt die Studie über Schisandraceae, dass der Stoff das Virus selbst abt?ten kann."
Pu, einer der Forscher bei der Studie, sagte, dass für die Verbesserung der Forschung und Entwicklung neuer Medikamente derartige Studien über Naturprodukte eine wichtigere Rolle spielten. Unter den Medikamenten, die aus natürlichen Stoffen extrahiert werden, ist die Anti-Malaria-Behandlung Qinghaosu, auch bekannt als Artemisinin, das bekannteste unter den Chinesen. Arzneimittelchemikerin Tu Youyou und ihr Team untersuchten über 2.000 TCM-Kr?uter und entdeckten schlie?lich, dass Artemisinin vom Einj?hrigen Beifu?, ein aromatisches Kraut, das oft in der TCM angewendet wird, wirkungsvoll gegen Malariafieber ist.