Von Yu Hongkuang, Stadt Emei
Der Emei-Berg ist neben dem Jiuhua-, Wutai- und Putuo-Berg einer der vier heiligen buddhistischen Berge in China. Sie sind seit Jahrhunderten Pilgerziele und ziehen auch heute gro?e Mengen von Besuchern aus aller Welt an. Bei klarer Sicht bietet der Berg ein einmaliges Naturereignis, bei Nebel zeigt er seine mystische Natur. Die Vier Spektakel, die es hier zu besichtigen gilt, sind der Sonnenaufgang, das Wolkenmeer, der Buddhaglanz und der Heiligenschein. Emei Shan wird mit Samantabhadra (chinesisch: Puxian), einem der acht gro?en Bodhisattvas des Mahayana-Buddhismus assoziiert. W?rtlich übersetzt bedeutet Emei Shan ?Emporragender Augenbrauen-Berg“, einer Theorie zufolge aufgrund der l?nglichen Form seines Grates. Die Verbreitung des Buddhismus und das Gedeihen der Tempel verliehen dem Emei-Berg seine mythische Atmosph?re. 1996 wurde er zusammen mit dem nahen Leshan in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Im Frühling sind seine Azaleen hervorragend rot. Im Sommer geben seine üppigen B?ume und das Gras ihm einen grünen Anstrich. Im Herbst ist der Berg ein Aufruhr von Farben. Das Grün, Gelb und Orange der B?ume verschmelzt mit dem Blau des Himmels. Und im Winter wird der Berg zu einem wei?en M?rchenland, mit alten Tempeln, B?umen und dem Berghang, alle gleicherma?en vom Schnee bedeckt.
Auf dem Gipfel, 3077 Meter über dem Meeresspiegel, wurde eine 48 Meter hohe und 660 Tonnen schwere Samantabhadra-Statue errichtet. Sie, besteht aus mit Gold überzogenem Kupfer, daher der Name Goldener Gipfel (Jin Ding), und ist die weltweit h?chste goldene Buddhastatue. Ihre H?he symbolisiert die 48 Gelübde des Amitābha (chinesisch: Emituofo). Im Inneren der Statue befindet sich ein Tempel.
Emei ist nicht nur von gro?em historischen Wert, die Region ist auch ein interessantes und erholsames Gebiet für Touristen. Die Stadt Emei liegt im Südwesten des Sichuan-Beckens, 160 Kilometer entfernt von der Provinzhauptstadt Chengdu. Aufgrund seiner Lage und H?he ist der Berg Emei auch vermehrt das Ziel von Botanikern, die eine einmalige Artenvielfalt vorfinden. Hier leben mehr als 5000 Arten hochklassiger Pflanzen inklusive Lokalendemiten und 2300 wilde Tierarten. Die heimischen Tibetmakaken k?nnen sich in Chinas gr??tem Schutzgebiet für Wildaffen wunderbar austoben, nicht selten mit Handtaschen von Touristinnen. 29 der hier vorhandenen Tierarten stehen landesweit unter Artenschutz. Die aufgrund ihrer Wohnlage oft beneideten 18000 Bergbewohner nehmen zum Schutz der Natur stundenlange Schulwege und weitere infrastrukturelle Einschr?nkungen auf sich.
Versteckt in den W?ldern des Berges befinden sich eine Vielzahl buddhistischer St?tten. Die Tempelst?tten Baoguo Si, Wannian Si, Hongchun Ping und Xixiang Chi, z?hlen zu den Nationalen Schwerpunkttempeln des Buddhismus in Han-chinesischen Gebieten. Schon seit dem zweiten Jahrhundert haben Daoisten hier ihre Tempel errichtet, und seit dem Erstarken des Buddhismus im sechsten Jahrhundert wurde das Gebirge zu einem heiligen Ort des Buddhismus. Der Berg besitzt 76 buddhistische Kl?ster, deren Ursprung oft in der Ming– oder Qing-Dynastie liegt.
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