Im Zuge des Wirtschaftswachstums errichten immer mehr chinesische Anwaltskanzleien Niederlassungen im Ausland, um den Firmen ihres Landes beim dortigen Markteintritt rechtlich unter die Arme zu greifen.
Immer mehr chinesische Rechtsanwaltskanzleien er?ffnen im Ausland Zweigstellen, die chinesischen Firmen rechtliche Unterstützung bei der Niederlassung vor Ort anbieten. Denn zahlreiche chinesische Betriebe, insbesondere klein- und mittelst?ndische Unternehmen, expandieren im Rahmen der in den vergangenen Jahren zunehmend st?rker werdenden Wirtschaftslage der Volksrepublik nach übersee.
Dabei sto?en die chinesischen Unternehmen immer wieder auf Probleme, die oft vermieden werden k?nnten, h?tten sie sich vor Markteintritt juristisch beraten lassen, so Li Mingquan, eine Anw?ltin, die seit über 15 Jahren für die Kanzlei Ying Ke in London arbeitet.
Im Jahr 2010 startete die Anwaltskanzlei ein juristisches Projekt zur Unterstützung des Markteintrittes chinesischer Firmen. ?Wir recherchieren für unsere Kunden das Investitionsumfeld im Ausland und die Qualifikationen ihrer Partner. Auch informieren wir sie über die Registrierung in Gro?britannien und wie man dort juristische Dokumente abfasst“, erkl?rt Li. Auf diese Weise k?nnen Missverst?ndnisse vermieden und der ?rger für chinesische Betriebe minimiert werden, die sich mit der Rechtslage im Ausland nicht auskennen und der Sprache nicht m?chtig sind.
Die Ying Ke Kanzlei besch?ftigt mehr als 4000 Anw?lte in weltweiten Büros, einschlie?lich den USA, Frankreich und Deutschland und ist best?ndig dabei, ihren juristischen Service auf den neuesten Stand zu bringen und an die rechtlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes anzupassen.
Die in Beijing ans?ssige Rechtskanzlei Jing Shi m?chte ebenfalls nach Europa expandieren. ?Denn viele europ?ische L?nder unterhalten gute Wirtschaftsbeziehungen zu China und bedürfen unserer dynamischen ?konomie“, meint Liu Honghui aus dem internationalen Büro der Kanzlei.
Der Anstieg an Rechtsf?llen mit Auslandsbezug stellt auch zunehmend h?here Anforderungen an die chinesischen Richter.
Im Jahr 2013 bestritten chinesische Gerichte 5272 familienrechtliche Verfahren, in die Ausl?nder involviert waren. Derartige F?lle, bei denen es haupts?chlich um Scheidungen, das Sorgerecht oder Eigentumsrechte geht, nehmen laut Aussage des Obersten Volksgerichtshofes der Volksrepublik China j?hrlich um etwa 26 Prozent zu.
Darüber hinaus haben chinesische Seegerichte allein im vergangenen Jahr 11.224 Marinegerichtsf?lle behandelt, bei denen 73 L?nder und Regionen involviert waren – darunter Japan, Gro?britannien und die Vereinigten Staaten.
Die Verbesserung der Qualit?t der Gerichtsverhandlungen sowie des juristischen Images gewinnt in diesem Rahmen zunehmend an Bedeutung, so das Oberste Gericht.