Nur etwa ein Jahr nach der Er?ffnung der inzwischen schon sehr erfolgreichen Freihandelszone (FHZ) Shanghai denkt man in der chinesischen Regierung laut über die Er?ffnung weiterer Freihandelszonen in China nach, um der schwankenden Wirtschaft neues Leben einzuhauchen und ihr Wachstum zu f?rdern.
Die Entscheidung, auch in den Provinzen Guangdong und Fujian sowie in der regierungsunmitellbaren Stadt Tianjin Freihandelszonen zu er?ffnen, war letzte Woche bei einem Spitzentreffen des Staatsrats beschlossen worden in der Hoffnung, den gro?en Erfolg der Shanghaier FHZ an anderen Orten wiederholen zu k?nnen.
Die neuen Freihandelszonen sollen die experimentellen Ma?nahmen umsetzen, die auch in Shanghai zum Einsatz kamen. Es werde ihnen allerdings auch erlaubt sein - je nach lokalen Bedingungen - neue Ideen umzusetzen, hei?t es in dem Papier des Staatsrats.
"Das hei?t, dass die drei neuen Zonen zu etwa 70 bis 80 Prozent mit der in Shanghai identisch sein werden", sagte Sun Yuanxin, Professor an der Shanghaier Universit?t für für Finanzwirtschaft und Wirtschaftswissenschaften (SUFW).
Die FHZ Shanghai wurde im September 2013 gegründet, um eine ganze Reihe wirtschaftlicher Reformen zu testen, wie beispielsweise die Liberalisierung der Zinsm?rkte sowie die Aufhebung der Einschr?nkungen (ausl?ndischer) Investitionen.
Abgesehen von diesen Experimenten gehen Analysten davon aus, dass die FHZ Guangdong aufgrund ihrer N?he zu Hongkong und Macao insbesondere in den Bereichen Zollabfertigung und Finanzreformen erfolgreich sein wird. DIe FHZ Fujian wird wahrscheinlich besondere F?rderma?nahmen für den Handel mit Taiwan ergreifen, w?hrend die FHZ Tianjin wohl ein Zentrum für Leasinggesch?fte werden wird.
"Der Wettbewerb in verschiedenen Bereichen wird den nationalen Reformbestrebungen dienen und zur weiteren ?ffnung beitragen", sagte Chen Bo, ein Experte der SUFW.
Obwohl bisher noch keine Details zu den drei neuen Freihandelszonen ver?ffentlicht wurden, hat der Markt bereits positiv auf die Nachricht reagiert - mit dem Plan in Verbindung stehende Aktien sind am Montag bereits gestiegen.
Der FHZ-Plan kommt zu einer Zeit, in der Chinas Wachstum so niedrig ist wie seit der globalen Finanz- und W?hrungskrise - die 2008/2009 begann - nicht mehr. Die chinesische Wirtschaft wird vom einbrechenden Immobilienmarkt, der schwachen Inlandsnachfrage sowie dem unbest?ndigen Export nach unten gedrückt.
Bei einer wichtigen Wirtschaftskonferenz, auf der letzten Donnerstag die Weichen für die chinesische Wirtschaftspolitik des n?chsten Jahres gestellt wurden, haben chinesische Spitzenpolitiker betont, dass die Wirtschaft des Landes noch vor vielen Herausforderungen stehe und mit einem "relativ gro?en" Abw?rtsdruck konfrontiert sei. Sie versprachen, weitere Reformen durchführen und der Wirtschaft neuen Schwung verleihen zu wollen.